Sonntag 10. August 2025

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Asche für Aschenkreuze am Aschermittwoch im Stephansdom.

Aschermittwoch

"Bedenke Mensch, dass du Staub bist und zu Staub zurückkehrst."

 

Der Aschermittwoch eröffnet die Fastenzeit, die 40 Tage der Vorbereitung auf das Osterfest. Im Gottesdienst bekommt man ein Kreuz aus Asche auf die Stirn gezeichnet - zur Erinnerung an die Endlichkeit und Umkehrbedürftigkeit des Menschen. Mitten in der Woche markiert der Aschermittwoch eine Wende. 

 

Wann ist der Aschermittwoch?

Der Aschermittwoch ist der Mittwoch vor dem 6. Sonntag vor Ostern. Der Aschermittwoch eröffnet die Fastenzeit, die 40 Tage der Vorbereitung (Sonntage ausgenommen) auf das Osterfest, dem größten Fest des Christentum, an dem die Auferstehung Jesu gefeiert wird.

 

Da der Ostertermin flexibel ist, ist das auch der Aschermittwoch. Der frühestmögliche Termin ist der 4. Februar, der späteste der 10. März.

 

Seit wann gibt es den Aschermittwoch?
Papst Gregor der Große verlegt im 6. Jahrhundert den Beginn der 40-tägigen Bußzeit auf den Mittwoch vor dem 1. Fastensonntag. Bis dahin hat sie mit dem ersten Fastensonntag begonnen.
Warum gerade der Mittwoch?

Die heiligen vierzig Tagen sind eine symbolisch dichte Zeit. Die Zahl „Vierzig“ erinnert an den Auszug aus Ägypten, die vierzig Tage der Einsamkeit von Mose mit Gott auf dem Berg Sinai, die Wüstenwanderung des Elija und schließlich die Zeit Jesu in der Wüste. Schon zur Zeit Papst Gregors des Großen (540-604) dauerte die österliche Bußzeit 6 Wochen, als eigentliche Fastenzeit galten aber nur 36 Tage: Sie begannen am Montag nach dem ersten Fastensonntag. Gregor deutete die Zahl 36 in Anlehnung an die im Ersten Testament vorgeschriebenen Opfergaben symbolisch als "den Zehnten des Jahres", den wir Gott darbringen (Gregor Serm. in Evang. XVI).


Es lässt sich nur andeutungsweise feststellen, wann die römische Kirche die vierzigtäige Fastenzeit (Quadragesima) festgesetzt hat und diese dazu mit dem Mittwoch vor dem ersten Fastensonntag beginnen lässt. Fast die gesamte westliche Kirche folgt diesem Brauch, mit Ausnahme von Mailand. Dort pflegt man bis heute eine eigenständige liturgische Ordnung und beginnt die Fastenzeit mit dem 1. Fastensonntag. (Wem der Fasching zu kurz war, könnte ihn also in Mailand noch bis Samstag genießen).

 

In den Kirchen des Ostens beginnt die Fastenzeit bereits am Montag vor dem ersten Fastensonntag, dem "Reinen Montag". Das Fasten selbst beginnt dort "stufenweise" zwei Wochen früher und ist ab Montag streng vegan.

Spendung des Aschenkreuz
Erzdiözese Wien/Stephan Schoenlaub / Spendung des Aschenkreuz

Der Aschenritus

In der Fastenzeit sind die Gläubigen eingeladen, sich erneut auf die Grundlagen christlicher Existenz zu besinnen. Daher stehen Buße, Reinigung und Umkehr im Zentrum.

 

Beim Aschenritus wird den Gläubigen vom Priester Asche auf das Haupt gestreut oder ein Aschenkreuz auf die Stirn gezeichnet. Dabei spricht der Priester die Worten: "Bedenke Mensch, dass du Staub bist und zu Staub zurückkehrst." Üblich ist dabei auch der Ausspruch: "Kehre um und glaube an das Evangelium" - ein Aufruf zur Wegkorrektur und zur Besinnung auf Christus als Zentrum des christlichen Glaubens.

 

Woher stammt der Aschenritus?
Der Aschenritus stammt aus dem 11. Jahrhundert und damit aus jener Zeit, in der die Büßer öffentlich am Aschermittwoch aus der Kirche ausgeschlossen und als Zeichen der Buße mit Asche bestreut wurden. Erst am Gründonnerstag wurden sie feierlich wieder in die Gemeinschaft der Kirche aufgenommen.

Wie kam die Asche in den Gottesdienst?

Trotz der eindeutigen biblischen Tradition (in Wasser gemischte Asche wird im 19. Kapitel des Buches Numeri als Mittel zur kultischen Reinigung erwähnt) findet sich Asche als gottesdienstliches Symbol nur in der Westkirche.

 

Allen Kirchen des Ostens ist es bis heute völlig fremd. Dass sie in der römischen Liturgie Aufnahme gefunden hat, hängt möglicherweise mit einem vorchristlichen Brauch zusammen. 

Zu Neujahr, das damals in den März fiel, nahm man in Rom ein Reinigungsbad in Asche, um frisch ins neue Jahr zu gehen.

 

Der antiken, römischen Kirche war dieses Ritual wohl vertraut und sie integrierte es möglicherweise schon aufgrund der zeitlichen Koinzidenz in ihre Liturgie. Von hier aus dürfte es sich im gesamten Westen verbreitet haben.

 

Eindeutig belegen lässt sich die Aschenauflegung für öffentliche Büßer allerdings erst am Übergang von der Antike zum Mittelalter in der gallisch-fränkischen Liturgie (im “Pontificale Romano-Germanicum“). Manche nehmen ihren Ursprung daher auch in Gallien an. Als die öffentliche Kirchenbuße im zehnten Jahrhundert völlig abkam, wurde die Bezeichnung mit der Asche am Aschermittwoch für alle Gläubigen vorgesehen (Synode von Benevent 1091). Aus dieser Zeit gibt es auch erste Zeugnisse für ein Gebet zur Segnung der Asche.

Asche, ein Zeichen der Buße

Schon im Alten Testament wird Asche als ein Zeichen der Buße erwähnt. Der hautkranke Ijob muss am Aschehaufen vor der Stadt sitzen und stirbt den sozialen Tod; in der Kapitulation vor der Unbegreiflichkeit Gottes wird er am Ende aufatmen dürfen "in Staub und Asche" (Ijob 42,6). Der König von Ninive erkennt sich und seine Stadt am Rand jenes tödlichen Abgrunds, den die Sünde zwischen Mensch und Gott aufreißt, und tut "in Sack und Asche" Buße.

 

In den ersten Jahrhunderten ist die Zeit vor Ostern vor allem ein geistlicher Weg der Taufbewerber, der sie auf die Taufe in der Osternacht vorbereitet. Später werden öffentliche Büßer zunächst mit Asche bestreut und in einem groben Bußgewand bis zum Gründonnerstag aus der Kirche gewiesen.

 

Warum wurden die Büßer mit Asche bestreut?
Symbolisch ahmen sie damit die Vertreibung aus dem Paradies nach. Im 10. Jahrhundert empfiehlt Papst Urban II. den Ritus der Aschenauflegung zum Beginn der Fastenzeit für alle Gläubigen. Seit dem 12. Jahrhundert ist er in der gesamten Westkirche verbreitet. Die Asche ist ein mehrdeutiges Symbol, das an die Sterblichkeit des Menschen und damit an die Notwendigkeit zu beständiger Umkehr mahnt. Gleichzeitig ist es ein Zeichen für Reinigung aber ebenso für Auferstehung und neues Leben.
Bußprozession: Eine alte Tradition neu belebt
Der Aschermittwoch beginnt im frühchristlichen Rom mit einer Bußprozession. Der Papst zieht mit den Gläubigen unter Bußgesängen barfuß von der Kirche der Hl. Anastasia am Palatin nach Santa Sabina auf dem Aventin. Die gesamte Fastenzeit ist von ähnlichen Prozessionen gekennzeichnet. Sie gehen jeweils von einer bestimmten „Stationskirche“ aus und führen zu einer anderen. Papst Benedikt XVI zufolge habe die alte römische Liturgie durch die sogenannten Fastenstationen „eine Geographie des Glaubens entworfen.“ Man sieht das christliche Rom als eine Rekonstruktion der Stadt Jerusalem zur Zeit Jesu, so Benedikt. Es geht darum, die Wege Jesu nachzugehen. Papst Johannes XXIII. nimmt zum Aschermittwoch 1960 diesen Brauch nach jahrhundertelanger Unterbrechung wieder auf. Die Prozession nimmt seither ihren Ausgang von der Benediktinerabtei Sant’ Anselmo. In der nur wenige hundert Meter entfernten Basilika Santa Sabina feiert der Papst dann die Liturgie zum Aschermittwoch, in deren Zentrum die Auflegung gesegneter Asche steht.
Asche: Das Ziel heißt Auferstehung

Überraschend ist vielleicht die Verbindung von Asche und Auferstehung. Asche als Dünger wurde zum Symbol für Fruchtbarkeit und neuem Leben. Noch wirkmächtiger ist aber der Phönix. Der aus seiner Asche neu aufsteigende Vogel aus der ägyptischen Mythologie, wurde bereits im 3. Jahrhundert vom einflussreichen Kirchenschriftsteller Tertullian als Vorbild der Auferstehung Christi gedeutet. Die Asche spannt damit den Bogen von der Buße am Aschermittwoch bis zur Freude des Osterfestes, in dessen Zentrum Tod und Auferstehung Christi stehen.

Ist der Aschermittwoch ein Fasttag?

Ja.

 

Ausdrückliche Anweisungen zum Fasten gibt es in der Katholischen Kirche für den Aschermittwoch und den Karfreitag. Beide Tage gelten als “strenge Fast - und Abstinenztage“. Unter Abstinenz versteht man den ausdrücklichen Verzicht auf Fleischspeisen. Diese Vorschrift gilt an den beiden Tagen für alle Katholiken ab dem vollendeten 14. bis zum 60. Lebensjahr. Darüber hinaus gilt ab dem vollendeten 18. Lebensjahr das Gebot der einmaligen Sättigung.

 

Der Merksatz sollte also lauten: Am Aschermittwoch und Karfreitag essen Katholiken nur einmal täglich und das fleischlos. Nebenmahlzeiten sind erlaubt, aber nur in Maßen.

 

Dass Kranke von dieser Regel prinzipiell befreit sind, versteht sich von selbst.

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